Hühnereier
sind für
den Menschen wesentliche Nahrungsmittel. Aber nicht nur für
die Ernährung des Menschen ist das Ei von Bedeutung; auch das noch
ungeborene Küken erhält aus dem Eigelb, dem Eiklar und der
Schale alle Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine,
die notwendig sind, es während der Bebrütung (21
Tage) zu ernähren. Da die Entwicklung des Embryos innerhalb der
Geschlechtsorgane der Henne
beginnt, ist die Kenntnis vom Aufbau eines Eies und des
reproduktiven Systems der Henne wichtig. Die reproduktiven
Organe der Henne sind der Eierstock und der Eileiter (Abbildung 2).
Die Lage dieser Organe im Tier ist in Abbildung 1 schematisiert.
Die meisten weiblichen Tiere im Tierreich haben zwei funktionierende Eierstöcke,
aber die Henne hat nur einen. Die Entwicklung des rechten Eierstocks stoppt, wenn das (weibliche) Küken ausgebrütet ist, während der linke
Eierstock weiterentwickelt wird. Der linke Eierstock enthält bis 4.000 winzige
Eizellen, von denen sich die größten zu Eigelben entwickeln, wenn die Henne
heranwächst.
Jedes Eigelb wird von einem dünnen Follikel (Säckchen) aus Membranen umgeben. Blutgefäße im Follikel befördern Nährstoffe zu dem sich entwickelnden
Eigelb. Wenn ein Eigelb heranreift, bricht der Follikel entlang einer Linie, die
verhältnismäßig frei von Blutgefäßen ist, durch. Das Eigelb wird somit
freigegeben. Das Eigelb bleibt unversehrt, da es von einer Membran geschützt
wird.
Nach Freigabe vom Follikel gelangt das Eigelb in die Körperhöhle. Dort
wird es von dem Trichter (s. Abbildung 2) aufgenommen und beginnt
seinen Weg in und durch den Eileiter. Der Eileiter ist etwa 60 cm
lang; er ist mit Drüsen ausgestattet, die Stoffe absondern, die
noch für das fertige Ei benötigt werden. Im Eileiter befindet sich
zunächst nur das Eigelb; es fehlt noch das Eiklar (Eiweiß), die Membranen
der Schale und die Schale. Das "Material" für diese
Bestandteile kommt aus Drüsen (siehe Abbildung 2). 24 Stunden werden etwa dafür benötigt,
das Eigelb mit diesen Materialien zu umlagern und so das Ei
fertigzustellen. Das fertige Ei ist prinzipiell eine hochkomplizierte
reproduktive Zelle (Abbildung 3), welche wieder für ein neues Leben
verantwortlich ist. Der Keimfleck (oft Keimscheibe genannt), von dem
sich das neue Küken entwickelt, befindet sich auf dem Eigelb. Das
Eiklar umgibt die Keimzelle und schützt sie so. Es besteht aus
mehreren Schichten.
Das Eiklar ist ein elastisches,
stoßdämpfendes,
halbfestes Material mit einem hohen Wassergehalt. Das Eigelb und
das Eiklar des Eies dienen als Nahrung für den
wachsenden Embryo
während der Bebrütung. Auf den gegenüberliegenden Seiten
des Eigelbs befinden sich zwei verdrehte kabelartige Schnüre,
die Hagelschnüre. Sie halten das
Eigelb im Eiweiß in der Schwebe, damit es nicht gegen die
Schale stößt. Der Keimfleck befindet immer auf der oberen Seite des
Eigelbs und folglich nahe der Körperwärme der Henne.
Das ist beim Brutvorgang wichtig. Eigelb und das Eiweiß arbeiten
daher zusammen, um das
Leben des wachsenden Embryos zu schützen und zu unterstützen.
Um das Eiklar und das Eigelb befinden sich zwei Schalenmembranen
und die Schale selbst. Diese schützen das Eigelb und das Eiweiß
zusätzlich, die Schale stellt darüber hinaus den Austausch der
Gase sicher.
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Abb. 1: Position des
Eierstocks in einer Henne |
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Abb. 2: Reproduktives
System einer Henne |
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Abb.3: Aufbau eines
Hühnereies |
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Die folgende Tabelle fasst die Funktion der Eibestandteile zusammen:
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Bezeichnung:: |
Funktion: |
Eigelb, Eidotter: |
Ernährung, Schutz des Embryos |
Eiweiß, Eiklar |
Ernährung, Schutz des Embryos. Das Eiklar wird beim Kochen
weiß ("Eiweiß")! |
Membranen, "Eihaut" |
gewährleistet Atmung, also den Gasaustausch
zwischen Sauerstoff und Kohlendioxid |
Schale, Kalkschale |
Schutz des Embryos vor mechanischen Schäden |
Hagelschnüre |
Sie halten das Eigelb in einer schwebenden
Position |
Keimscheibe, Keimfleck |
K. ist ein kleiner weißer Fleck, aus dem sich
das Küken durch Zellteilungen und Wachstum entwickelt. |
Luftkammer |
Sorgt dafür, dass das Küken genug Platz zum
Schlüpfen hat. |
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