Die meisten weiblichen Tiere im Tierreich haben zwei funktionierende Eierstöcke, aber die Henne hat nur einen. Die Entwicklung des rechten Eierstocks stoppt, wenn das (weibliche) Küken ausgebrütet ist, während der linke Eierstock weiterentwickelt wird. Der linke Eierstock enthält bis 4.000 winzige Eizellen,  von denen sich die größten zu Eigelben entwickeln, wenn die Henne heranwächst.
Jedes Eigelb wird von einem dünnen Follikel (Säckchen) aus Membranen umgeben. Blutgefäße im Follikel befördern Nährstoffe zu dem sich entwickelnden Eigelb. Wenn ein Eigelb heranreift, bricht der Follikel entlang einer Linie, die verhältnismäßig frei von Blutgefäßen ist, durch. Das Eigelb wird somit freigegeben. Das Eigelb bleibt unversehrt, da es von einer Membran geschützt wird.

Nach Freigabe vom Follikel gelangt das Eigelb in die Körperhöhle. Dort wird es von dem Trichter (s. Abbildung 3) aufgenommen und beginnt seinen Weg in und durch den Eileiter. Der Eileiter ist etwa 60 cm lang; er ist mit Drüsen ausgestattet, die Stoffe absondern, die noch für das fertige Ei benötigt werden. Im Eileiter befindet sich zunächst nur das Eigelb; es fehlt noch das Eiklar (Eiweiß), die Membranen der Schale und die Schale. Das "Material" für diese Bestandteile kommt aus Drüsen (siehe Abbildung 3). 24 Stunden werden etwa dafür benötigt, das Eigelb mit diesen Materialien zu umlagern und so das Ei fertigzustellen. 

Das fertige Ei ist prinzipiell eine hochkomplizierte reproduktive Zelle (Abbildung 1, erste Seite), welche wieder für ein neues Leben verantwortlich ist. Der Keimfleck (oft Keimscheibe genannt), von dem sich das neue Küken entwickelt, befindet sich auf dem Eigelb. Das Eiklar umgibt die Keimzelle und schützt sie so. Es besteht aus mehreren Schichten.   

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Abb. 3: Reproduktives System einer Henne

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